Wieder nichts für schwache Nerven – Happy End beim Comeback

Am vergangenen Freitag stand unser zweites Saisonspiel in der Bezirksoberliga bei der zweiten Mannschaft der TTSG Sörgenloch/Zornheim an.

Dem Spiel gegen den Aufsteiger sahen wir bereits im Vorfeld mit äußerster Vorsicht entgegen. Wir wollten die Konzentration von Anfang an zu 100% hochhalten, und das war genau die richtige Einstellung, wie sich am Ende herausstellen sollte.

Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Beim Gastgeber fehlte das komplette mittlere Paarkreuz, wir ersetzten Flo und Micha durch Henrik und Mark.

Sollte sich jemand nicht vorstellen können, was man unter einem „unvorhergesehenen Ereignis“ zu verstehen hat, der darf sich gerne bei uns erkundigen. Bis 16:45 Uhr war alles okay, dann stand Henriks Einsatz aufgrund einer Störung bei der DB plötzlich auf der Kippe und mit der beschaulichen Spielvorbereitung war es auf einen Schlag vorbei. Am Ende ist es gut gegangen, die Details würden den Rahmen sprengen. Entscheidender Fakt: Henrik war 10 vor 8 in der Halle!!!

Johann und Steffen hatten in ihrem „Opfer-Doppel“ einen guten Start, konnten aber am Ende leider nicht mehr genug Gegenwehr leisten. Bleibt gleich am Anfang zu erwähnen, dass es ganz wenige schnelle Spiele gab. Der Großteil der Matches war absolut ausgeglichen und spannend bis zum Schluss. Klare Ergebnisse waren Mangelware.

Frank und Thomas gewinnen 3:0, allerdings 3 mal 13:11. Ein durchwachsenes und zerfahrenes Spiel, in dem wir glücklicherweise in den entscheidenden Momenten die Punkte gemacht haben.

Doppel 3 mit Henrik und Mark: Eine einzige Achterbahnfahrt mit einem 11:9 für uns im 5. Satz. Egal wie, ein ganz wichtiger Punkt, denn aufgrund der häufig wechselnden Besetzungen und mangelnden Trainingsmöglichkeiten gehören Doppel nicht unbedingt zu unseren Stärken.

Und dann die ersten Einzel:

Steffen spielt im für ihn ungeliebten oberen Paarkreuz. Mit neuen Belägen und einer nur bedingt optimistischen Grundeinstellung. Sollte ihm der erste Satz, als Lars Hönig tatsächlich ohne eigenen Fehler durchspielte, noch Recht geben, wendete sich das Blatt im weiteren Verlauf. Steffen drehte auf und wurde variabler in seinem Spiel. Er konnte den Gegner häufig in Verlegenheit bringen, zum Sieg reichte es leider nicht, aber er verbuchte es als positives Ereignis.

Frank bekam es mit Julian Stahmann zu tun. Ein unglaubliches Spiel, in dem der Youngster immer brillierte, wenn er in Führung lag. Gut für uns, dass Frank in seiner unnachahmlichen Art nie aufgab und permanent versuchte, den Ball einmal mehr als der Gegner auf den Tisch zu bekommen. 12:10 im fünften Satz hieß es am Ende für Frank, bereits das dritte Spiel, dass über die volle Distanz ging.

Johann braucht gegen Gerlach eine lange Zeit, bis er gegen das unbequeme Spiel durchblickt. Erster Satz 6:11, danach beißt er sich durch und holt einen ganz wichtigen Punkt. Und da wir ja immer versuchen, einen „Point of the Match“ zu vergeben, sprechen wir den heutigen Johann zu. Langer Ballwechsel, Johann in der Defensive, und plötzlich rettet er den Ball, indem er den Schläger in die „falsche“ Hand nimmt, dann schnell wieder zurück wechselt und am Ende den Punkt macht.

Sehr cool und sehr wichtig.

Henrik gegen Oldie Schmitt. Wirklich niemand hat von Henrik erwartet, dass er nach seiner knapp zweijährigen, verletzungsbedingten Pause sofort wieder am gleichen Niveau anknüpft, außer natürlich er selbst.

In seinem ersten Einzel gab es einen kleinen persönlichen Rückschlag. Die Distanz bei den Angriffsschlägen passte noch nicht, und die „eklige“ kurze Noppe auf der Rückhand des Routiniers erledigte den Rest. Punkt für den Gastgeber.

Leon Sting gegen Mark, die „jungen Wilden“ unter sich. Wenige Tage zuvor hatte Mark noch gewonnen, diesmal musste er sich nach einem extrem knappen und intensiven Spiel mit 10:12 im 5. Satz geschlagen geben.

Dann Thomas gegen Türker. Der Nachwuchsspieler auf  Seiten der Gastgeber versuchte viel, aber in diesem Spiel gab es für ihn nichts zu holen.

Klarer und sicherer Sieg für uns zum zwischenzeitlichen 5:4.

Frank gewinnt in 3 Sätzen gegen Lars Hönig. Am Ende hat er ihn weichgekocht, weil er die unglaublich harten und gefährlichen Angriffsschläge jedes Mal irgendwie zurückgebracht hat. 2,5 Punkte von Frank, wie immer eine Bank.

Ab jetzt kennt der Wahnsinn keine Grenzen mehr:

Die nächsten 5 Spiele werden in 24 von 25 möglichen Sätzen entschieden.

Steffen spielt genial gegen Julian Stahmann, er kämpft und legt allen Mut und seine spielerischen und kämpferischen Fähigkeiten in die Waagschale, Am Ende geben Kleinigkeiten den Ausschlag und er verliert 8:11 im Fünften. Zwischenstand 6:5

Gerlach gegen Henrik, vermutlich das Schlüsselspiel. Gerlach spielt unangenehm und sicher, Henrik will die von früher gewohnten Winner spielen. Zum Glück für uns erhöht sich seine Trefferquote von Satz zu Satz, und er holt mit 12:10 im Fünften einen extrem wichtigen Punkt.  Hatte der zwischenzeitliche, überraschende Besuch eines Familienmitglieds positive Wirkung? Wir wissen es nicht, aber wenn dem so ist, dann fallen wir hiermit nachträglich dankbar auf die Knie!!!

Als Nächstes spielt Johann gegen den alten Haudegen Schmitt. 6:11 im ersten Satz, Frust dazu. O-Ton: „Die Noppe kotzt mich an“.

Lösung: „Dann spiel ihm halt nicht mehr auf die Noppe“:

Und es hat geklappt. 2 Sätze relativ klar, dann schlug der Oldie nochmal zurück. Aber den Entscheidungssatz ließ sich Johann nicht mehr nehmen. Saubere Sache, perfekt für uns!!!

8:5, den erhofften Punkt hatten wir somit bereits sicher.

Thomas gegen Leon Sting. Bis zum 1:0 und 8:7 alles okay, danach tolles Coaching durch Lars Hönig. Leon traut sich was und macht so gut wie keine Fehler mehr, Thomas kann nicht kontern. Der 2. Satz geht knapp weg und danach führt der starke Jungspund in jedem Satz haushoch, bis Thomas endlich die Kurve kriegt. Es wird spannend, aber am Ende reicht es nicht, wenige Punkte fehlen, der Gastgeber verkürzt auf 6:8.

Auf das Schlussdoppel wollen und können wir uns nicht verlassen, also steht Mark unter Druck.

Das Spiel gegen Türker ist wieder ein ständiges Auf und Ab, eigentlich müsste er ihn sicher im Griff haben, aber starke Phasen wechseln sich mit vermeidbaren Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten ab.

Am Ende sichert uns Mark die sehnlichst erhofften Punkte mit einem ungefährdeten 11:4 im 5. Satz. Das ihm Mut und Motivation für die anstehenden Aufgaben geben.

Bleibt festzuhalten:

Wir sind in diese extrem schwierige Hinrunde mit 2 Siegen gestartet, WAHNSINN. Damit haben wir uns selbst viel Druck von den Schultern genommen und können die nächsten Aufgaben etwas entspannter angehen.

Der Zusammenhalt in der Truppe ist genial. Jeder kämpft für jeden und die Moral ist extrem gut.

Kommenden Freitag empfangen wir mit Wackernheim III einen der heißesten Meisterschaftskandidaten. Wir gehen als Außenseiter in das Spiel, aber wir werden versuchen, dieser erfahrenen und ausgebufften Truppe das Leben so schwer wie möglich zu machen.