Tischtennis total – Eine Saison in der Oberliga

Wir sind nicht aufgestiegen… Diese Erkenntnis sorgte bei unseren Spielern vor dem letzten Oberliga-Heimspiel gegen Mainz 05 für lange Gesichter. Der heiß begehrte zweite Platz, der – so dachte man zumindest -den direkten Aufstieg in die Regionalliga bedeutet, konnte nach einem überraschenden 8:8 von Wackernheim gegen den designierten Meister TVB Nassau nicht mehr erreicht werden.
Für Yves, Manfredas, Nico, Dennis und Co. bedeutete das eine große Enttäuschung. Das letzte Saisonspiel geriet dadurch – trotz des Wiedersehens mit den alten Teamkollegen Marco Gottwald und David Weber – zur Nebensache und endete mit 8:8. Enttäuschung pur.
Oder?

Betrachtet man sich mal unsere Zielsetzung vor Rundenbeginn, kann eigentlich davon keine Rede sein. Schon früh in der Rückrunde haben wir es geschafft, den Abstieg ad acta zu legen, was sicherlich allein schon als große Überraschung gewertet werden kann, zumindest, wenn man sich die Prognosen der zahlreichen Tischtennis-Experten vor der Saison anschaut. Statt unten gegen den Absturz zurück in die Verbandsliga zu kämpfen, waren unsere Jungs plötzlich mitten in ein spannendes Rennen um die Vize-Meisterschaft verwickelt, das im spektakulären Spiel gegen Wackernheim seinen Höhepunkt fand. Und so mancher Funktionär im Verein hat sich in dieser Saison mehrmals beim Blick auf die Tabelle die Augen gerieben. Wir haben eine Saison erlebt, die gezeigt hat, was mit spielerischem Können, Kampfgeist, einer unglaublich großen Euphorie und einer guten Stimmung im Team und Verein selbst in einem Individualsport wie Tischtennis möglich ist. Und Tischtennis wurde endgültig in Klein-Winternheim etabliert, was auch der sehr hohe Zuschauerdurchschnitt beweist. Dass der zweite Platz am Ende (wie wir jetzt wissen) doch nicht für den Aufstieg gereicht hätte, da Nassau nun doch selbst den Regionalliga-Platz einnimmt, dürfte die enttäuschten Jungspieler im Oberliga-Team sicher ein klein wenig versöhnlich stimmen.

Meine persönliche Spielerkritik:

Manfredas Udra

Wir haben vor der Saison die „Katze im Sack“ geholt und wussten nicht, ob Manni tatsächlich das Potenzial hat, um im vorderen Paarkreuz zu bestehen und wurden eines besseren belehrt. Der „bockige Litauer“ hat uns insbesondere mit seinem ungebrochenen Kampfgeist überzeugt und für einige der spannendsten Partien der Saison gesorgt. Im Doppel mit Oli hat er gut harmoniert und wichtige Punkte geholt. Ein kleines Portiönchen mehr Gelassenheit am Tisch könnte Manfredas in der ein oder anderen Situation sicherlich gut tun. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Nummer 1 die Erwartungen absolut erfüllt und sich auch menschlich als Bereicherung für die Mannschaft erwiesen hat. Bilanz: 21:15

Viktor Sarrach

Der Mann ist die Ruhe selbst. Unser zweiter Neuzugang mit Regional- und Oberligaerfahrung hat im Laufe der Saison eine deutliche Leistungssteigerung erlebt und insbesondere mit der starken Rückrunde überzeugt. Der Linkshänder mit dem gewaltigen Vorhand-Schwinger ist ein ganz ruhiger Vertreter seiner Zunft und damit ein amüsanter Kontrast zu seinem Partner im vorderen Paarkreuz. Im Doppel ist sicherlich noch Luft nach oben, was bei einer 0:XXX-Bilanz aber auch nicht verwunderlich ist. Fazit: Ein ganz, ganz wichtiger Spieler und Mensch für den RSV Klein-Winternheim! Bilanz: 14:22

Oliver Küssner

Bei Oli weiß man, was man bekommt. Ruhiges, fehlerarmes Spiel und jede Menge taktische Übersicht. Will man die Leistung unseres Kapitäns in diesem Jahr genauer zusammenfassen, reicht eigentlich schon ein einziger Satz: Oli spielte die erfolgreichste Oberliga-Saison seines Lebens. Mit 22:10 im mittleren Paarkreuz ist „Mister Zuverlässig“ ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft gewesen.

Yves Besier

Genie, Wahnsinn, Genie, Wahnsinn. Yves‘ Spielweise glich in dieser Saison einmal mehr einer Achterbahnfahrt. Seine guten Spiele zählen zum spektakulärsten, was die Liga in diesem Jahr zu bieten hatte, seine schlechten Spielen haben Trainer und Zuschauer stellenweise zum Verzweifeln gebracht. Yves ist der Spieler im Team mit dem größten Ballgefühl, für ihn gilt es nun nur noch, eine entsprechend klare Spielweise mit erkennbarem Konzept zu entwickeln. Dass das möglich ist, steht außer Frage. Dann ist auch irgendwann problemlos das vordere Paarkreuz möglich. Der Rohdiamant im Team benötigt hierfür lediglich ein wenig mehr Feinschliff. Bilanz: 16:15

Nicolas Brusenbauch

Unser Küken im Team war in diesem Jahr vielleicht der dominanteste Bestandteil der Mannschaft. Mit 20:7 hat Nico im hinteren Paarkreuz eine absolute Fabelbilanz erspielt. Wenn Nico an die Platte ging, konnte man seine Punkte beinahe schon automatisch mit einkalkulieren. Dass er diese Souveränität mit seinen gerade einmal 16 Jahren so sehr umsetzen konnte, ist umso beachtlicher. Nico ist der aufsteigende Stern und mittelfristig ein Leistungsträger für das vordere Paarkreuz. Absolut beachtlich.

Dennis Prasse

Niemand wird es uns verübeln, wenn wir sagen, dass Dennis in einem desolaten Tischtennis-Zustand zu uns kam. Innerhalb eines halben Jahres hat er sich dann aber derart massiv gesteigert, dass er die beste Oberliga-Bilanz seiner Karriere erspielte. Vor allem in der Rückrunde agierte er bis auf wenige Ausnahmen auf einem überragenden Niveau. Höhepunkt war das Hammermatch gegen Wackernheims Marcus Berrott. Für mich ist Dennis daher die absolute Überraschung dieser Saison! Und der Zenit ist hier noch nicht erreicht! Bilanz: 15:11

Was bleibt sonst noch zu sagen?

Achja: DANKE für eine geile Saison!